The set of six poems that Beethoven chose for this attractive collection were all taken from Gellert’s celebrated volume entitled Geistliche Oden und Lieder, originally published in 1757. So remarkable was its impact at the time that it was set in its entirety by Carl Philipp Emanuel Bach the following year.

Bearing in mind such towering late masterpieces as the Missa Solemnis and the ‘Choral’ Symphony, one can easily imagine how congenial the overriding message of the unity of mankind and the notion of a beneficent God were to Beethoven. Yet despite his passionately held beliefs and sympathies, these songs are remarkably contained, both emotionally and pianistically.

For this recording, Stephan Genz and Roger Vignoles have reinstated a number of the original verses omitted by Beethoven in the first printed edition, thereby creating a greater sense of balance between the nominally terse first five songs and Busslied. These are appended (number of extra verses in brackets) to Bitten, Die Liebe des Nächsten, Vom Tode, Die Ehre Gottes aus der Natur, and Gottes Macht und Vorsehung.

from notes by Julian Haylock © 1999

Six lieder sur des textes de Gellert, op.48 (avant mars 1802) Les six poèmes choisis par Beethoven pour ce séduisant recueil proviennent tous du célèbre volume de Gellert intitulé Geistliche Oden und Lieder et originellement publié en 1757 – son impact fut si remarquable que Carl Philipp Emanuel Bach le mit entièrement en musique, l’année suivante. En songeant aux immenses chefs-d’œuvre beethovéniens tardifs, tels la Missa solemnis et la Symphonie «Chorale», l’on imagine aisément combien le message, primordial, de l’unité de l’humanité et la notion d’un Dieu bienveillant durent séduire Beethoven. Pourtant, malgré les croyances et les positions passionnées de leur compositeur, ces lieder sont remarquablement contenus, tant émotionnellement que pianistiquement.

Pour cet enregistrement, Stephan Genz et Roger Vignoles ont rétabli un certain nombre de passages originels omis par Beethoven dans la première version imprimée, instaurant ainsi un plus grand équilibre entre les cinq premiers lieder, laconiques, et Busslied. Ces ajouts (dont le nombre est indiqué entre parenthèses) concernent Bitten, Die Liebe des Nächsten, Vom Tode, Die Ehre Gottes aus der Natur et Gottes Macht und Vorsehung.

extrait des notes rédigées par Julian Haylock © 1999
Français: Hyperion Records Ltd

Die sechs Gedichte, die Beethoven für diese reizvolle Sammlung ausgewählt hat, entstammen alle Gellerts bekanntem Band Geistliche Oden und Lieder, der 1757 zum ersten Mal aufgelegt worden war. Seine Wirkung war damals so durchschlagend, daß er im folgenden Jahr in seiner Gesamtheit von Carl Philipp Emanuel Bach vertont wurde. In Anbetracht solch überragender Meisterwerke der Spätzeit wie der Missa Solemnis und der „Chorsinfonie“ kann man sich leicht vorstellen, wie wichtig Beethoven das übergreifende Anliegen der Einheit unter den Menschen und die Vorstellung von einem gütigen Gott waren. Dabei sind diese Lieder trotz seiner leidenschaftlichen Überzeugungen und Sympathien sowohl emotional als auch pianistisch erstaunlich zurückgenommen.

Für die vorliegende Einspielung haben Stephan Genz und Roger Vignoles eine Reihe der Originalstrophen wiederaufgegriffen, die Beethoven in der ersten Druckfassung ausgelassen hatte, und damit ein Gefühl größerer Ausgeglichenheit zwischen den nominell knappen fünf ersten Liedern und dem Bußlied erzeugt. Die zusätzlichen Strophen – ihre Zahl ist jeweils in Klammern angegeben – wurden an Bitten, Die Liebe des Nächsten, Vom Tode, Die Ehre Gottes aus der Natur und Gottes Macht und Vorsehung angehängt.

aus dem Begleittext von Julian Haylock © 1999
Deutsch: Anne Steeb/Bernd Müller