Mahler’s personal identification with Rückert was profound. When he wrote ‘Only when I experience do I compose, and only when I compose do I experience’ he was echoing Rückert’s own statement that ‘I never think without poetizing and never poetize without thinking’. And in these songs he has finally abandoned the stock characters of the
Wunderhorn, with their generalized if intense emotional expression, for a poetic world that could express his own feelings with uncanny accuracy and sensitivity. Thus of
Ich bin der Welt abhanden gekommen he wrote ‘It is my very self’, and there is no doubt that in this song he created if not his all-out masterpiece, certainly one of the greatest and most profoundly spiritual songs in the German language. The mood of the song is one of rapt withdrawal from the concerns of the world – one may imagine how the middle-aged symphonic composer and director of the Vienna State Opera must often have longed for such a retreat.
from notes by Roger Vignoles © 2004
Mahler s’identifia profondément à Rückert: «C’est seulement lorsque j’éprouve que je compose et lorsque je compose que j’éprouve», écrivit-il en écho à la sentence rückertienne, «Je ne pense jamais sans poétiser, et je ne poétise jamais sans penser». Et il renonça enfin, dans ces lieder, aux personnages classiques du
Wunderhorn, aux expressions intensément émotionnelles mais globales, leur préférant un univers poétique à même d’exprimer ses sentiments avec une exactitude et une sensibilité troublantes. Et nul doute que
Ich bin der Welt abhanden gekommen, à propos duquel il écrivit «c’est tout moi», constitue sinon son plus grand chef-d’œuvre, du moins l’un des lieder les plus grandioses et les plus profondément spirituels. Ce lied baigne dans une atmosphère de retrait absorbé des soucis du monde—nous pouvons imaginer combien le compositeur symphonique, déjà âgé, directeur de l’Opéra de Vienne, a dû aspirer longtemps à pareille retraite.
extrait des notes rédigées par Roger Vignoles © 2004
Français: Hypérion
Mahlers persönliche Identifikation mit Rückert ging sehr tief. Als er schrieb, daß er nur im Erleben komponiere und nur im Komponieren erlebe, so klang darin Rückerts eigene Aussage, er denke nie ohne zu dichten und dichte nie ohne zu denken, wider. Und in diesen Liedern gibt der Komponist die Standard-Charaktere des
Wunderhorns, mit ihren zwar intensiven aber doch verallgemeinerten emotionalen Äußerungen, endlich für eine poetische Welt auf, die seine eigenen Gefühle mit geradezu unheimlicher Genauigkeit und Sensibilität ausdrücken konnte. So schrieb er über
Ich bin der Welt abhanden gekommen, dies sei sein wahres Selbst, und es gibt keinen Zweifel, daß er mit diesem Lied vielleicht nicht sein absolutes Meisterwerk, aber sicherlich eines der großartigsten und zutiefst vergeistigten Lieder in deutscher Sprache geschrieben hat. Die Stimmung des Liedes ist die eines verzückten Zurückziehens von allen Belangen der Welt (man mag sich vorstellen, wie oft sich der symphonische Komponist in den mittleren Jahren und Direktor der Wiener Staatsoper nach einem solchen Zufluchtsort gesehnt haben mag).
aus dem Begleittext von Roger Vignoles © 2004
Deutsch: Bettina Reinke-Welsh