The Prelude and Fugue in D minor, BWV549a, is almost certainly an earlier version of that in C minor, the downward transposition possibly being made in order to avoid the high D in the opening pedal solo. Christopher Herrick here plays the revised version of this solo with its more expressive harmonic implications. The figuration of this section is then taken over by the manuals and worked out very thoroughly, moving swiftly towards the dominant. Falling into the standard pattern of prelude, fugue and toccata-like postlude, the work achieves a considerable sense of unity. The avoidance of a perfect cadence at the end of the Prelude leads the ear forward and the motivic material of the three sections is closely related. We shall see later that recomposition usually meant enrichment of the original in some way. Comparison of the two versions of this work reveals only tiny differences of detail, the alterations not necessarily being improvements in the later version.
from notes by Stephen Westrop © 1997
Bei Präludium und Fuge in d-Moll, BWV549a, handelt es sich mit fast hundertprozentiger Sicherheit um eine frühere Version des c-Moll-Werkes. Die Abwärtstransposition wurde hier möglicherweise vorgenommen, um das hohe D im eröffnenden Pedalsolo zu umgehen. Für die hier zu hörende Aufführung spielte Christopher Herrick die überarbeitete Version dieses Solos mit seinen ausdrucksvolleren harmonischen Implikationen. Die Figuration dieses Teils wird anschließend von den Manualen übernommen und überaus gründlich, mit rascher Zusteuerung auf die Dominante, ausgeführt. Durch die Einhaltung der traditionellen Ordnung ‘Präludium Fuge tokkataähnliches Nachspiel’ erlangt das Werk ein erstaunlich starkes Gefühl der Einheit. Der Verzicht auf eine perfekte Kadenz am Präludiumsschluß suggeriert dem Zuhörer eine musikalische Weiterentwicklung. Zudem ist das Motivmaterial der drei Teile sehr eng miteinander verbunden. An späterer Stelle werden wir übrigens erfahren, daß Neukomposition gewöhnlich eine Bereicherung des Originals bedeutete. Ein Vergleich der beiden Versionen bringt jedoch nur winzige Detailunterschiede zutage, wobei die vorgenommenen Veränderungen nicht unbedingt eine Verbesserung der späteren Version darstellen.
aus dem Begleittext von Stephen Westrop © 1997
Deutsch: Manuela Hübner