The earliest source for the touching eight-voiced motet
Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn—still relegated by some scholars to an appendix (BWVAnh159)—is partly in Bach’s hand and was included in the Altbachisches Archiv, that wonderful treasury of Bach family music rediscovered by Christoph Wolff in Kiev in 1999. Was Bach copying or composing here? We cannot be totally sure, but from the evidence of the way the score is presented it suggests this was indeed composed by Bach, in which case it is the earliest surviving motet of his, dating from c.1712/3, or possibly earlier, when he was employed at the Ducal court in Weimar. In terms of style it gives the impression of occupying a midway point between that of Johann Christoph Bach and, say,
Fürchte dich nicht. Indeed it feels almost like a tribute from Bach to his elder cousin whom he dubbed ‘the profound composer.’
from notes by Sir John Eliot Gardiner © 2012
La source la plus ancienne de l’émouvant motet à huit voix
Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn—que certains musicologues persistent à reléguer en appendice (BWVAnh159)—est en partie de la main de Bach et figure dans la «Altbachisches Archiv», ce merveilleux trésor d’œuvres composées par la famille Bach retrouvé par Christoph Wolff à Kiev en 1999. S’agit-il d’une copie ou d’une composition originale? Nous ne pouvons répondre avec certitude, mais la manière dont la partition est présentée semble indiquer que l’œuvre a bien été composée par Bach, auquel cas il s’agirait du plus ancien motet qui nous soit parvenu, datant d’environ 1712-13, voire plus tôt, alors que le compositeur était employé à la cour du duc de Weimar. En termes de style, il se situe à mi-chemin entre les motets de Johann Christoph Bach et, disons,
Fürchte dich nicht. On a même l’impression que Bach rend ici hommage à son cousin aîné, qu’il appelait «un compositeur profond».
extrait des notes rédigées par Sir John Eliot Gardiner © 2012
Français: Jean-Claude Poyet
Die früheste Quelle für die bewegende achtstimmige Motette
Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn—von manchen Forschern immer noch in den Anhang verwiesen (BWVAnh159)—ist zum Teil von Bachs Hand geschrieben und befindet sich im Altbachischen Archiv, jener unschätzbaren Sammlung mit Musik von Mitgliedern der Bach-Familie, die Christoph Wolff 1999 in Kiew wiederentdeckte. Hat Bach hier kopiert oder komponiert? Wir können nicht völlig sicher sein, aber so wie die Partitur dargeboten wird, ist zu vermuten, dass sie tatsächlich von Bach stammt, und damit wäre sie die früheste seiner überlieferten Motetten, um 1712/13 entstanden oder vielleicht früher, als er am Hof des Herzogs in Weimar tätig war. Stilistisch gesehen, bezieht sie offenbar eine mittlere Position zwischen dem Stil Johann Christoph Bachs und zum Beispiel
Fürchte dich nicht. In der Tat scheint sie eine Hommage Bachs an seinen älteren Vetter zu sein, den er einen „profunden Componisten“ nannte.
aus dem Begleittext von Sir John Eliot Gardiner © 2012
Deutsch: Gudrun Meier