Süddeutsche Zeitung, Germany
September 2015

Wilhelm Fitzenhagen, 1848 in Seesen am Harz geboren, 1890 in Moskau gestorben, ist vor allem wegen der Revision eines berühmten sücks bekannt der Rokoko-Variationen für Cello und Orchester von Peter Tschaikowsky.

Fitzenhagen, vorzüglicher Cellist, ging 1870 als Professor ans Moskauer Konservatorium. Er stellte die Variationsfolge um, griff auch kompositorisch ein. Anfangs war Tschaikowsky entsetzt: „Alles ist verändert!" Doch dann resignierte er: „Hol's der Teufel! Soll es so stehen bleiben, wie es ist!“ Alban Gerhardt, einer der besten Cellisten unserer Zeit, spielt diese Version so elegant wie geistreich. Dass Fitzenhagen ein versierter Komponist war, zeigen zwei Cellokonzerte und Konzerstücke, die Alban Gerhardt wunderbar leichtfüßig und charmant in Szene setzt: Romantisch virtuose Musik.